Samstag, Oktober 12Nachrichten rund um Hameln-Pyrmont

Der Landkreis Hameln-Pyrmont übt gemeinsam mit der Stadt Hess. Oldendorf den Katastrophenfall

Seit den frühen Morgenstunden zieht eine Unwetterfront aus Nordwesten über Niedersachsen hinweg.
„Beratung mit Landrat Dirk Adomat (in der Mitte) im Stabsraum“ (Quelle Landkreis Hameln-Pyrmont) ist während der Übung entstanden und darf gern veröffentlicht werden.

Seit den frühen Morgenstunden zieht eine Unwetterfront

aus Nordwesten über Niedersachsen hinweg. Die Unwetter werden begleitet von teils extremen Gewittern mit Hagelschlag.

Die Gewitter verstärken sich über den Tag und finden ihren Höhepunkt gegen 10:30 Uhr im Landkreis Hameln-Pyrmont. Dort können Tornados entstehen. Der Tornadoschwerpunkt liegt voraussichtlich im Gebiet der Stadt Hess. Oldendorf. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr hoch. Der DWD hat erneut alle Warnmedien angesprochen und die Bevölkerung aufgerufen, in den Häusern zu bleiben bzw. Schutz zu suchen.“ Dies waren die Auszüge einer fiktiven Ausgangslage, die dem Katastrophenschutzstab im Kreishaus des Landkreises Hameln-Pyrmont im Rahmen einer großangelegten Ganztagesübung zur Bewältigung übergeben wurden.

Der Katastrophenschutzstab des Landkreises Hameln-Pyrmont besteht aus ca. 80 Mitarbeitenden aus den unterschiedlichsten Bereichen der Kreisverwaltung, Fachberatern für Brandschutz (Kreisfeuerwehr), Sanität (DRK-KV Weserbergland e. V.), THW und Psychosozialer Notfallseelsorge sowie Verbindungspersonen aus den betroffenen Kommunen und von Polizei und Bundeswehr.Gemeinsam mit den beiden vom THW-OV Hameln und der Kreisfeuerwehr Hameln-Pyrmont gestellten Technischen Einsatzleitungen des Landkreises Hameln-Pyrmont, sowie dem Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) der Stadt Hess. Oldendorf probten die Stabsmitglieder den Ernstfall.

Im Laufe der Übung kam es zu unzähligen fiktiven Schadensmeldungen im gesamten Kreisgebiet, die von vollgelaufenen Kellern, bis hin zu evakuierenden Krankenhäusern, eingestürzten Gebäuden und abgeschnittenen bzw. von Stromausfällen betroffenen Ortschaften reichten. Aufgrund der Dimension der Schäden, die der angenommene Tornado verursachte, der enormen Herausforderungen für die Kommunen und der großen Anzahl an erforderlichen Einsatzkräften rief Landrat Dirk Adomat den „Übungs-Katastrophenfall“ aus.
„Mit dem Ausrufen des Katastrophenfalls geht die Leitung für die Schadensbekämpfung von den kreisangehörigen Städten und Gemeinden zentral auf den Landkreis über. Darüber hinaus kann der Landkreis von besonderen Befugnissen nach dem Niedersächsischen Katastrophenschutzgesetz Gebrauch machen“, erläutert Marvin Schwiegmann, Leiter des Amtes für Feuerwehr/Katastrophenschutz/Rettungsdienst.

Neben der Anwendung und Vertiefung der Fachkenntnisse der Stabsmitglieder war ein Hauptziel der Übung, die Kommunikation und Zusammenarbeit über verschiedene Hierarchie-Ebenen zu erproben. Nachdem bereits im ersten Halbjahr 2023 eine gemeinsame Übung mit der Stadt Hameln erfolgreich durchgeführt wurde, lag diesmal der Fokus auf der Zusammenarbeit mit der Stadt Hess. Oldendorf. Der dortige SAE übte aus dem Rathaus in Hessisch Oldendorf.
„Unsere regelmäßigen Übungen liefern uns jedes Mal wichtige Erkenntnisse und zeigen zusätzliche Optimierungspotenziale auf. Insbesondere vor dem Hintergrund der immer häufiger auftretenden Unwetterlagen ist es unser erklärtes Ziel, bestmöglich für den Schutz der Bürgerinnen und Bürger im Kreisgebiet aufgestellt zu sein“, betont Landrat Dirk Adomat.

Zum Ende der Übung dankte der Landrat allen Teilnehmenden für die Zusammenarbeit und die geleistete Arbeit im Rahmen der Katastrophenschutzübung. Besonders unterstrich er dabei das große Engagement der ehrenamtlichen Kräfte aus den Blaulicht-Organisationen im Kreisgebiet. 

Foto: oh/Landkreis Hameln-Pyrmont