Die deutschen Klimaschutz- und Energieagenturen haben sich in einem offenen Brief an die Bundesregierung gewandt und fordern, einen Teil des geplanten Infrastruktur-Sondervermögens gezielt für den Ausbau erneuerbarer Energien zu nutzen.
Sie betonen: Energieunabhängigkeit ist die Grundlage für ein stabiles, souveränes und wirtschaftlich starkes Europa.
Fossile Energien: Ein teurer Risikofaktor für Deutschland
Deutschland gibt jährlich rund 80 Milliarden Euro für den Import fossiler Energien aus – Geld, das in politisch instabile Regionen fließt und die wirtschaftliche Abhängigkeit des Landes zementiert. Diese Praxis zieht Kapital aus der heimischen Wirtschaft ab und macht Deutschland außerdem verwund- und erpressbar.
„Es gibt verlässliche, klimafreundliche Alternativen zu Kohle, Öl und Gas“, sagt Anja Lippmann-Krüger, Vorstandsmitglied des Bundesverbands der Klimaschutz- und Energieagenturen in Deutschland (eaD) und Geschäftsführerin der Klimaschutzagentur Weserbergland. „Durch den verstärkten Ausbau von Wind- und Solarenergie können wir unsere Importabhängigkeit verringern und gleichzeitig den Weg in eine klimaneutrale Zukunft konsequent weitergehen.“
Erneuerbare Energien: Motor für Wirtschaft und Sicherheit
Die Klimaschutz- und Energieagenturen unterstreichen, dass Investitionen in erneuerbare Energien nicht nur eine ökologische, sondern auch eine wirtschafts- und sicherheitspolitische Notwendigkeit sind. Schließlich schafft der Ausbau von Wind-, Wasser- und Solarkraft neue Arbeitsplätze, stärkt die Innovationskraft deutscher Unternehmen und reduziert langfristig Energiekosten. Eine dezentrale, erneuerbare Energieerzeugung schützt zudem vor globalen Krisen und geopolitischen Abhängigkeiten. Darüber hinaus sind energetische Sanierungen, moderne Stromnetze und eine konsequente Elektrifizierung von Verkehr und Gebäuden essenzielle Bausteine für eine zukunftsfähige Gesellschaft.
Klare politische Priorität gefordert
„Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung die Weichen für eine nachhaltige, sichere und wirtschaftlich sinnvolle Energieversorgung stellt“, so Lippmann-Krüger weiter. „Der Ausbau erneuerbarer Energien muss als strategische Priorität im Rahmen des Infrastruktur-Sondervermögens verankert werden, wenn es zustande kommt.“
Die Klimaschutz- und Energieagenturen appellieren an die politischen Entscheidungsträger, diese zentrale Weichenstellung nicht zu verpassen. Und auch ohne Sondervermögen gilt, dass ohne eine unabhängige und klimafreundliche Energieversorgung weder wirtschaftlicher Wohlstand noch gesellschaftliche Sicherheit gewährleistet sind.
Über die Klimaschutzagentur Weserbergland
Klimaschutzmaßnahmen initiieren, über Energiesparmöglichkeiten informieren und Energiekonzepte entwickeln – das sind die drei wesentlichen Aufgaben der Klimaschutzagentur Weserbergland. Sie agiert unabhängig und gemeinnützig und steht Privatpersonen, Unternehmen sowie Kommunen mit ihrer Expertise beratend zur Seite. Träger der Agentur sind alle Städte und Gemeinden der Landkreise Hameln-Pyrmont und Holzminden sowie die Landkreise selbst, die Energieversorgungsunternehmen Stadtwerke Hameln Weserbergland, Stadtwerke Bad Pyrmont, Westfalen Weser, Avacon und die Weserstadtwerke-Service GmbH (ein Unternehmen der Stadtwerke Holzminden und Höxter) sowie ein Förderverein mit Akteur:innen aus der Wirtschaft. Weitere Informationen finden Sie unter www.klimaschutzagentur.org oder auf den Social-Media-Kanälen der Klimaschutzagentur Weserbergland.
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