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Hier gibt’s die Jobsuche zum Anfassen

Stadt fördert mit „Jobgalerie Weserbergland“ ein Hamelner Novum

Katharina und Joel Candelario Cruz stehen in ihren von Sonnenlicht durchfluteten Geschäftsräumen am Münsterkirchhof 1 und können ihre Freude kaum in Worte fassen. Hier, auf insgesamt 225 Quadratmeter werden sie ab dem 2. September, Unternehmen und Fachkräfte zusammenbringen, kleinen und großen Betrieben die Möglichkeit bieten sich zu präsentieren und dem Weserbergland damit einen großen Dienst erweisen: Fachkräfte an die Region binden und im besten Fall auch neue anziehen. 

Kurz gegriffen könnte man sagen, dass es in der Jobgalerie darum geht, freie Stellen im Weserbergland und die zugehörigen Unternehmen zu präsentieren. Das würde dem Angebot, welches das Ehepaar Cruz hier auf die Beine gestellt hat, aber nicht gerecht werden. Denn die Jobgalerie ist so viel mehr als nur Jobs. Anders als bei den schier endlosen Onlineportalen gibt es hier Unterstützung mit Herz und Verstand. „Bei uns gibt es eine Beratung, welche auf die Person zugeschnitten ist, bei uns gibt es all das, was den Jobportalen fehlt“, erklärt Joel Candelario Cruz. „Wir können im Gespräch erkennen, welches Unternehmen und welcher Job zu welchem Menschen passt. Welches Unternehmen für, zum Beispiel, eine alleinerziehende Mutter, besser geeignet ist, weil es gewisse Benefits liefert, die andere vielleicht nicht liefern“, sagt Cruz. Mit mehr als 500 Unternehmen steht das Ehepaar in Kontakt, vom Global Player bis hin zum kleinen Familienunternehmen. Zahlreiche von ihnen präsentieren sich bereits in der Jobgalerie. Wichtig ist dem Ehepaar dabei der Fokus auf die Regionalität. „Jobs in Berlin und München wird man bei uns nicht finden“, sagt Katharina Cruz. Es gehe schließlich darum, Fachkräfte vor Ort zu halten und nicht darum, sie „wegzuvermitteln“. 

Wer in der Jobgalerie fündig geworden ist, egal ob Schülerinnen und Schüler, Berufseinsteigende, Zugewanderte oder Quereinsteigende kann sich dort auch direkt ans Bewerbung schreiben machen. Der gemütliche „Jobworking-Space“ lädt dazu ein, die eigene Bewerbung auf den neuesten Stand zu bringen und Interessenten erhalten auch hier, wenn gewünscht, Unterstützung. Führt man in Bewerbungen tatsächlich noch seine Hobbies auf? Muss ich einfügen, wo ich zur Grundschule gegangen bin, Zivildienst und Abitur gemacht habe? Bei Unklarheiten helfen die Gründer der „Jobgalerie Weserbergland“ gern weiter. 

In naher Zukunft wird das Ehepaar Cruz in seinen Räumlichkeiten auch Workshops, Seminare und Podiumsdiskussionen rund um die Themen Arbeitsmarkt, Ausbildung und Fachkräftegewinnung anbieten. „Unternehmen werden ebenso die Möglichkeit haben, hier bei uns ihre Bewerbungsgespräche abzuhalten, auf neutralem Boden“, sagt Joel Candelario Cruz. Es habe sich gezeigt, dass solche Bewerbungsgespräche, insbesondere für die Interessenten, oftmals entspannter und lockerer ablaufen. Einen weiteren Fokus werden Katharina und Joel Candelario Cruz auf die Unterstützung der Berufsorientierung junger Menschen legen. Schulklassen ab der 8. Jahrgangsstufe sind eingeladen, in die Jobgalerie zu kommen, um sich mit ihren Ideen und Vorstellungen der Berufswahl auseinanderzusetzen. 

Gefördert wird die „Jobgalerie Weserbergland“ durch das städtische Förderprogramm „Hameln handelt!“. „Hameln handelt!“ fördert seit Juni 2021 innovative, individuelle Geschäftsideen für die Altstadt mit einem Jahr Ladenmiete, einem Zuschuss zur Renovierung sowie einer Eins-zu-eins-Betreuung durch die städtische Wirtschaftsförderung. 

Fotos: oh/Stadt Hameln