
Gute Zeiten für Modernisierer: Für viele energetische Maßnahmen gibt es üppige staatliche Zuschüsse – und Handwerker sind auch wieder etwas leichter zu bekommen.
Beratung, staatliche Förderung und Co.: Was Sanierer beachten sollten
Immer mehr Wohneigentümer in Deutschland wollen oder müssen sich mit Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz befassen. Diese reichen von der Komplettsanierung zum Effizienzhaus bis hin zu einzelnen Sanierungsschritten. „Eigenheimbesitzer sollten sich vor Beginn der Maßnahmen in Sachen Finanzierung und staatlicher Förderung umfassend beraten lassen“, rät Volker Stolberg vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).
1. Von wem gibt es staatliche Förderungen?
Diese werden großteils von der KfW und vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vergeben. Infos gibt es bei der Hausbank oder unter www.kfw.de und unter www.bafa.de. Während die KfW über die Hausbank vor allem zinsgünstige Förderkredite mit Tilgungszuschüssen für eine energetische Komplettsanierung anbietet, vergibt das BAFA Zuschüsse für Einzelmaßnahmen wie Wärmedämmung, Erneuerung der Fenster und Türen oder für den Einbau einer Wärmepumpe. Statt staatlicher Förderungen kann für Eigentümer die Geltendmachung von Steuerabzügen für energetische Sanierungen in Betracht kommen.
2. Wann sind die Förderungen am höchsten?
„Förderung durch die KfW gibt es, wenn ein Gebäude umfassend zum Effizienzhaus umgebaut wird“, so Volker Stolberg. Pro Wohneinheit beträgt der Förderkredithöchstbetrag 120.000 Euro. Beim Effizienzhaus 85 liegt der Tilgungszuschuss bei fünf Prozent, beim Effizienzhaus 40 sind es 20 Prozent. Wenn erneuerbare Energien und/oder nicht zu vermeidende Abwärme mindestens 65 Prozent der Wärme- und Kälteversorgung des Gebäudes ausmachen, erhöht sich der Tilgungszuschuss um weitere fünf Prozentpunkte und der Förderkredithöchstbetrag auf maximal 150.000 pro Wohneinheit.
3. Wann und wo muss man die staatliche Förderung beantragen?
KfW-Kredite müssen vor Beginn des Bauvorhabens über die Hausbank, die das Kreditausfallrisiko trägt, beantragt werden. Für die Förderungsbeantragung und Begleitung des Vorhabens muss ein Energieeffizienz-Experte eingebunden werden. Dies wird von der KfW mit einem Zuschuss bis maximal 4.000 Euro pro Vorhaben gefördert. Anträge auf BAFA-Zuschüsse werden direkt beim BAFA gestellt.
4. Vergibt die Hausbank Modernisierungskredite?
Ja, damit können Eigentümer ihre Modernisierungsmaßnahmen finanzieren. „Bei umfangreichen Umbaumaßnahmen kommt auch eine klassische Baufinanzierung infrage“, erklärt Volker Stolberg.
5. Wie sollten Modernisierer eine Finanzierung angehen?
Vor Beginn der Maßnahmen sollten in einem detaillierten Finanzierungsplan alle anfallenden Kosten berücksichtigt werden. Daneben ist zu prüfen, dass für die Finanzierung ausreichend Eigenkapital auch für unvorhergesehene Ausgaben bereitsteht. (DJD)
Foto: DJD/BVR/Getty Images/Katharina Mikhrin