Die Weser in Hameln,- ein sicherer Hafen? Am 09.07.2022 wird die Sumpfblume zu einem historischen Spektakel.

Das Zentrum für Kunst und Urbanistik aus Berlin in Hameln am 09.07.2022 in der Sumpfblume

Die Weser in Hameln,- ein sicherer Hafen? Am 09.07.2022 wird die Sumpfblume zu einem historischen Spektakel: Zusammen mit dem Zentrum für Kunst und Urbanistik aus Berlin wird an diesem Tag die Geschichte vom sogenannten „Hamelner Loch“ aus dem 14. Jahrhundert nachgespielt.

Um Hameln mit dem Schiff zu passieren, musste früher ein erhebliches Risiko eingegangen werden. Es galt ein künstliches Hindernis in der Nähe der Pfortmühle, eine Art Holzrutsche, zu überwinden. Dafür musste das Schiff an der Fischpforte einmal komplett ausgeladen werden. Nachdem eine Gebühr für das Ausladen sowie für das Passieren entrichtet wurde, konnte durch das „Loch“ gefahren werden. Dies war für die Schiffe und für die Besatzung ein mehr als gefährliches Unterfangen. Viele Schiffe wurden bei der Durchfahrt beschädigt oder komplett zerstört. Auch der ein oder andere Schiffer selbst musste mit seinem Leben dafür büßen. Die Stadt Hameln profitierte von der Holzrutsche und verbesserte damit erheblich ihre Einnahmen, anstatt die Passage zu entschärfen.

Diese Geschichte wird am 09.07.2022 in Kooperation mit dem Zentrum für Kunst und Urbanistik aus Berlin (ZKU), zusammen mit dem Grünen Labor in der Stadtbücherei, dem Kulturbüro der Stadt Hameln und der Sumpfblume nachgespielt. Hintergrund für dieses Ereignis, ist die Einladung des ZKU aus Berlin zur diesjährigen Documenta 15 in Kassel. Sie sollten etwas mitzubringen, wovon sie etwas zu viel haben. Das ZKU wird umgebaut, weshalb sie ihr Dach demontiert haben Um 180 Grad gedreht, wurde das Dach des soziokulturellen Zentrums zu einem Boot umgebaut. In einer mehrwöchigen Reise fährt das Boot citizenship ohne fossile Brennstoffe über die Havel, den Mittellandkanal, die Weser und die Fulda. Die KünstlerInnen treten „…ihre Reise ohne jegliche Ausstattung an. Lebensmittel, Energie, Unterkunft und Kulturprogramm muss die Besatzung des Bootes sich auf den unterschiedlichen Etappen in Kollaboration mit örtlichen Vereinen, Häfen, Kommunen und Unternehmen einwerben. Diese Abhängigkeit von den lokalen Strukturen ist Teil des Konzepts…“.

So macht das Schiff an der Weser u.a. auch Halt in Rinteln, Hessisch Oldendorf und Hameln. Auf der Website:https://citizenship.zku-berlin.org/de/route kann die komplette Route eingesehen werden. Mit einem Aufruf an den Oberbürgermeister der Stadt Hameln, hat das Zentrum aus Berlin seine interaktive Reise angekündigt. Um 12 Uhr wird Claudio Griese das Schiff am Anleger der Sumpfblume in Empfang nehmen. Unterstützt wird er dabei von den Chören der Sumpfblume (Cantanti diletanti, Liedertafel und querbeet) unter Leitung von Svetlana Herold, die das Schiff mit ihren Gesängen begrüßen. Anschließend wird die Besatzung wie im Mittelalter dazu aufgefordert, ihre gesamte Ware abzuladen um weiterfahren zu  dürfen.

Die Theater-AG des Vikilu Gymnasiums wird hier zum Teil des Spektakels, indem die SchülerInnen die Ware in Empfang nehmen und kritisch prüfen. Wenn das Schiff leer ist, soll als Feier des Tages gemeinsam gekocht werden. Das Gemüse steuert hierzu das Grüne Labor mit seinen Partnern bei. Gerahmt wird das besondere Ereignis von vielen weiteren kleinen Aktionen, z.B. das gemeinsame Schneidern von Gewänden mit den Rattenfänger Quiltern. Idee ist es, den Tag mit allen gemeinsam zu gestalten. Alle BürgerInnen der Stadt sind herzlich willkommen sich einzubringen. Mitmachen von allen BesucherInnen, Passanten und Neugierigen ist ausdrücklich erwünscht!

Foto: oh/KUNSTrePUBLIK

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