
Im 17. Jahrhundert erlebt der Kurort Pyrmont einen einzigartigen Aufschwung. Noch wohnen aber die hochrangigen Kurgäste in relativ einfachen Fachwerkhäusern in Oesdorf und dem benachbarten Lügde. Angemessene, standesgemäße Wohnräume existieren nicht. Also investieren die Landesherren in vornehme Logierhäuser in der heutigen Brunnenstraße, dem Verbindungsweg zwischen dem Dorf Oesdorf und dem Brunnenplatz.
1720 ernennt dann Friedrich Anton Ulrich zu Waldeck und Pyrmont diese Straße zur „Neustadt Pyrmont“. Dabei handelt es sich nicht um eine städtische Erhöhung Pyrmonts mit Privilegien und Stadtrechten, sondern allein um eine neue Steuerabgabe für die Bewohner der heutigen Brunnenstraße.

Brunnenstraße.
Dies markiert den Ausgangspunkt der Ausstellung, die nicht nur die Frühzeit der Stadtgeschichte näher beleuchtet, sondern auch die weitere Entwicklung der Stadt Pyrmont (seit 1914 Bad Pyrmont) bis hinein in die Gegenwart. Dabei soll nicht der Kur- und Badebetrieb im Fokus stehen, sondern die Kontinuitäten und Brüche, die die städtischen Strukturen zum Teil bis heute prägen.
Was macht eigentlich eine Stadt aus und was ist das Besondere an Pyrmont? Wie lebten die Pyrmonter Bürger und welche politischen Entscheidungen bestimmten ihren Alltag? Wie hat sich die Infrastruktur entwickelt und verändert? Und welche Auswirkungen hatten technischer Fortschritt, veränderte Verwaltungsstrukturen und gesellschaftlicher Wandel? Begeben Sie sich auf eine Zeitreise durch die 300-jährige Stadtgeschichte (Bad) Pyrmonts…
Besonderes Highlight:
Am 18. Juni 2022 ist endlich wieder Museumssommernacht im Weserbergland und auch das Museum im Schloss ist natürlich wieder mit dabei. Von 18 bis 23 Uhr gibt es nicht nur die Möglichkeit das Museum in besonderer Atmosphäre zu besuchen, sondern auch viele besondere Aktionen für die ganze Familie. So nimmt Museumsleiterin Melanie Mehring Sie in Kurzführungen mit auf eine Zeitreise durch 300 Jahre Stadtgeschichte in der aktuellen Sonderausstellung. Das Kaffeehaus im Schloss sorgt für das leibliche Wohl (bei gutem Wetter auf der wunderschönen Schlossterrasse zwischen Palmen). Die Stadtbibliothek lädt dazu ein, sich ein ganz persönliches Andenken zu falten und auch musikalisch hat der Abend einiges zu bieten. Lassen Sie sich überraschen!
Natürlich lohnt sich an dem Abend auch noch ein Besuch der anderen Museen im Weserbergland. Das vollständige Programm finden Sie unter: www.museen-weserbergland.de