Kirchen und Kino: ein Verhältnis zwischen heftiger Ablehnung und gesuchter Nähe.
Dabei sind die Berührungspunkte größer als angenommen, denn zentrale Momente eines jeden Lebens: Liebe, Hoffnung, Treue, Hingabe, Vertrauen, Leiden, Sterben, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Lebens- und Liebessehnsucht sind die Themen des Films, zugleich aber auch Kernthemen christlichen Glaubens. Gründe genug, dass die Christen und der künstlerisch autonome Film sich gegenseitig wahrnehmen und ihr jeweils eigenes Wissen, wie denn Leben gelingen könnte, ins Gespräch bringen. Kirchen + Kino. Der Filmtipp, ein ökumenisches Projekt, präsentiert Filme, die von der evangelischen und katholischen Filmarbeit in Deutschland und der Schweiz als Film des Monats bzw. als Kinotipp der katholischen Filmkritik hervorgehoben wurden. Es sind Überzeugende Filme, die unabhängig von ihrer jeweiligen geistigen Beheimatung die Sehnsucht nach dem Anderen, nach einem „Mehr des Lebens“, aufrechterhalten. Der Filmtipp zeigt gelungene Filme verschiedener Genres. Der Filmtipp möchte anregen zum genauen Hinsehen und Lust am Sehen vermitteln, aufklären und zugleich pures Kinovergnügen bereiten. Lassen Sie sich ein auf die Welt und die Welt des Kinos.
Wir zeigen in der Sumpfblume zwei Kinofilme der Saison 2020/21 im Nachholtermin:
Porträt einer jungen Frau in Flammen
Datum: 21.07.2021
Einlass: 19:30 Uhr
Beginn: 20:00 Uh
Ein ungewöhnlicher Auftrag führt die Pariser Malerin Marianne (Noémie Merlant) im Jahr 1770 auf eine einsame Insel an der Küste der Bretagne: Sie soll heimlich ein Gemälde von Héloïse (Adèle Haenel) anfertigen, die gerade eine Klosterschule für junge adelige Frauen verlassen hat und bald verheiratet werden soll. Denn Héloïse weigert sich, Modell zu sitzen, um gegen die von ihrer Mutter (Valeria Golino) arrangierte Ehe zu protestieren. So beobachtet Marianne Héloïse während ihrer Spaziergänge an die Küste und malt abends aus dem Gedächtnis heraus ihr Porträt. Langsam wächst zwischen den eindringlichen Blicken eine unwiderstehliche Anziehungskraft. In wunderschönen Bildern, die selbst Gemälde sein könnten, erzählt die renommierte Regisseurin Céline Sciamma (WATER LILIES, TOMBOY) eine unglaublich feine Liebesgeschichte und formt zugleich ein kraftvolles, modernes Statement über die Situation der Frau über die Jahrhunderte hinweg – mit zwei brillanten Hauptdarstellerinnen Noémie Merlant (DIE SCHÜLER DER MADAME ANNE) und Adèle Haenel (DIE BLUMEN VON GESTERN, 120 BPM). Der Publikums- und Kritikerliebling in Cannes, ausgezeichnet für das beste Drehbuch! Drama/Historienfilm, FR 2019, 120 Min., FSK 12.
Vergiftete Wahrheit
Datum: 15.09.2021
Einlass: 19:30 Uhr
Beginn: 20:00 Uhr
Todd Haynes’ Film ist ein »Whistleblower«-Drama. Mark Ruffalo spielt den Unternehmensanwalt Robert Billot, der einen der größten Umweltskandale aufdeckte. Der Film basiert auf einem wahren Fall, der 1998 beginnt und sich bis in die Gegenwart erstreckt. Eines Tages wird der Anwalt von einem Farmer aus West Virginia aufgesucht, dem die Kühe wegsterben. Robs Großmutter hatte ihn auf ihren Enkel in Cincinnati verwiesen, nachdem alle Rechtsanwälte vor Ort es abgelehnt hatten, den Farmer zu verteidigen. Zu groß ist die Macht des Chemiekonzerns DuPont. Das Unternehmen hatte jahrelang mit Perfluoroctansäure (PFOA) kontaminierte Produktionsabfälle in einer Deponie entsorgt und das Trinkwasser verseucht. Krebserkrankungen bei Menschen und Tieren waren die Folge. Billot ist erschüttert, als er erkennt, dass Du-Pont seit langem wusste, wie toxisch die Stoffe sind, die das Unternehmen zur Herstellung von mit Teflon beschichteten Produkten verwendete. Es beginnt ein langwieriger Rechtsstreit, in dem der Anwalt sich für die Entschädigung der Opfer einsetzt. Drama, USA 2019, 128 Min., FSK 6.
Weitere Informationen auf: www.sumpfblume.de
Abb.: oh/Veranstalter